Was macht man, wenn man in einem Land lebt, in dem es das halbe Jahr dunkel ist? In Finnland greift man anscheinend gerne zum Hochprozentigen, zumindest wenn man Matti Nykänen, Kimi Räikönnen oder Eläkeläiset als Beispiel heranzieht. Letztere sind aber auch Beweis dafür, dass sich im Dunklen wilde Musik machen lässt. Ebenso Knucklebone Oscar, deren neue Platte wie eine Mischung aus Chuck Berry auf Speed und Jerry Lee Lewis mit einem ADS-Problem klingt.
Was macht man, wenn man in einem Land lebt, in dem es das halbe Jahr dunkel ist? In Finnland greift man anscheinend gerne zum Hochprozentigen, zumindest wenn man Matti Nykänen, Kimi Räikönnen oder Eläkeläiset als Beispiel heranzieht. Letztere sind aber auch Beweis dafür, dass sich im Dunklen wilde Musik machen lässt. Ebenso Knucklebone Oscar, deren neue Platte wie eine Mischung aus Chuck Berry auf Speed und Jerry Lee Lewis mit einem ADS-Problem klingt.
Angeblich ist das Quartett Skandinaviens am besten gehütete Geheimnis und Sänger und Songwriter Oscar ein Menaffe – halb Mensch, halb Affe. Zumindest hat er lange Kotletten.
Das mit dem Geheimnis wird sich mit „Welcome to Trash Vegas“ ändern, da bin ich mir sicher. Passend zum Niedergang des Spielerparadieses in der amerikanischen Wüste, wo Elvis aufgeschwemmt sein Gnadenbrot bekam, liefern Knucklebone Oscar auf ihrem vierten Album den passenden Soundtrack dazu. Dieser irre Mix aus wildem Memphis Rock’n’Roll, Surf, Elektrospielereien der Man or Astroman? und einer gehörigen Portion Psychobilly bringt selbst die müdesten Zombies zum Tanzen, während Oscar wie verrückt den Fleischwolf dreht und seine Textzeilen ins Mikro bellt und jault. Der Wahnsinn! Unter den elf Liedern ist kein Ausfall zu verzeichnen. Vom wilden Tanzflächenstomper über Twang-Twang-Surf bis hin zum 60s Garage-Punk-Kracher ist hier alles vertreten. Live muss das der Kracher sein. Angeblich mit Pyroshow, Voodoozauber und Wrestlermasken. Hoffentlich sind die Freaks bald auf Tour!
Erschienen bei Rookie Records