Fragen an das Jahr 2022

Falk Fatal hat Fragen

Das Jahresende ist meist nur eine gefühlte Zeitenwende. An Silvester knallen die Korken und dann geht alles weiter seinen gewohnten Gang. Dieses Jahr nicht. Da kam die Zeitenwende schon im Februar und seitdem ist der Lauf der Geschichte ein Anderer. Mir schwirrt seitdem der Kopf vor lauter Fragen.

Zum Beispiel, wie kann man den russischen Angriffskrieg für gerechtfertigt halten?

Und warum glauben so viele Menschen, der Feind ihres Feindes wäre automatisch ihr Freund?

Wie kann man Putin gut finden und sich gleichzeitig für einen aufgeschlossenen und liberalen Menschenfreund halten?

Was ist aus dem Hoch auf die internationale Solidarität geworden?

Ist ein Frieden ohne Freiheit besser als eine Freiheit ohne Frieden?

Wie grenzenlos kann Freiheit eigentlich sein, ohne dass sie andere einengt?

Warum verwechseln so viele Freiheit mit Egoismus?

Glaubt Julian Reichelt wirklich, was er sagt und twittert?

Warum soll der Markt immer recht haben?

Warum läuft dann so vieles schlecht, wenn der Markt es regelt?

Und warum regeln wir unsere Angelegenheiten nicht selbst?

Wie laut wird der Doppelwums knallen?

Warum passt sich der Preis der Fahrkarten nicht an die reduzierte Zahl der Busfahrten an?

Werde ich es noch erleben, dass Bus und Bahn mich pünktlich zur Arbeit und wieder heimbringen?

Wann wird’s mal wieder richtig Winter, ein Winter, wie er früher einmal war?

Darf ich mich noch über einen goldenen Oktober freuen?

Und vor allem: Darf Winnetou Dreadlocks tragen?

Geben Eltern ihren Mädchen jetzt seltener den Vorname Layla?

Ist Kapitalismus noch zeitgemäß?

Wie sieht es mit der Demokratie aus?

Sehen Dunning und Kruger sich eigentlich in ihrer These bestätigt, wenn sie heutige Social-Media-Diskussionen über Corona und den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verfolgen?

Ist Corona jetzt vorbei?

Kann man auch alt werden, ohne von früher zu erzählen?

Wann wird Bayern mal nicht deutscher Meister?

Ist der AWO-Skandal jetzt aufgeklärt?

Für was braucht man im Wiesbadener Stadtverkehr einen 300 PS starken 500er-AMG-Mercedes?

Wann wird der Verkehr in der Innenstadt endlich erträglich?

Sind Pop-up-Stores und -Bars in leerstehenden Gebäuden nicht der erste Schritt zur Gentrifikation?

Warum steht das alte Volksbank-Haus am Bismarckring immer noch leer?

Sind die „Zu Verschenken“-Boxen am Straßenrand ein Zeichen von Freundlichkeit oder von Faulheit?

Wem gehört die Stadt?

Einige Fragen konnte ich bisher für mich beantworten, bei den anderen passiert das vielleicht noch.

Kommt gut ins neue Jahr.

Erschienen im Sensor Wiesbaden

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